Ende 2011 existierten bereits über 32.000 verlegte Steine in circa 700 Orten im Inland sowie dem europäischen Ausland. Durch Beschluss vom 19. Februar 2009 hat der städtische Verwaltungsausschuss das Vorhaben, in Winsen so genannte „Stolpersteine“ zu verlegen, begrüßt und unterstützt. Am 26. Februar 2009 wurden an 6 Stellen insgesamt 10 dieser dezentralen Gedenkstätten eingerichtet und offiziell eingeweiht.
Wir finden die Idee der Stolpersteine einfach gut und wichtig gegen das Vergessen. Aus diesem Grund haben wir diesen Cache installiert. Folgt den Spuren der Steine und erfahrt etwas über das Schicksal der einstigen Einwohner Winsens.
ACHTUNG! Vorher alle Fragen gut durchlesen könnte euch zusätzliche Wege ersparen, vor allem was das Final anbelangt. Internetrecherche ist nicht alles ;o)
Jeder Stolperstein und manchmal auch der Text im Listing verrät zusammengenommen, wie man zur nächsten Station und schlussendlich zum Final gelangt. Wir wünschen euch viel Spaß dabei!
Begib dich zu:
N He Gimel° Beth Aleph.Daleth Zajin Tet E Jod° Aleph Beth.Gimel Waw Waw
Helene Behrens
geb. am 08.05.1888
gest. vermutlich auf dem Transport nach Riga im Dezember 1941
Helene Behrens hat das Elternhaus zuerst zusammen mit ihrem Bruder Louis bewohnt. Dieser hatte aber Deutschland verlassen und war nach Palästina ausgewandert. Den Laden im Haus hatte sie vermietet. Sie arbeitete als Kassiererin, später wurde sie dienstverpflichtet und musste Waren bei Düsenberg und Harms einpacken.
Sie scheint eine lebenslustige, spontane und gesellige Frau gewesen zu sein.
Als sie am 2. Dezember 1941 der Deportationsbefehl erreichte, hat sie dessen Bedeutung verstanden. Sie verschenkte ihren Besitz und ging noch zu einer bekannten Familie um jedem Kind fünf Pfennige zu geben.
Am 3. Dezember 1941 wurden die Winsener Juden zum Bahnhof getrieben und zur Sammelstelle nach Hamburg gefahren. Im Logenhaus an der Moorweide in der Nähe des Dammtor Bahnhofs wurden Hunderte von Juden zusammengepfercht, ehe sie in Viehwaggons innerhalb von vier Tagen nach Riga transportiert wurden. Hier verliert sich ihre Spur. Man muss annehmen, dass die meisten der Menschen in Massengräbern erschossen wurden.
N 53° 21.ABC E 10° 12.DEF
A = Für den Wert A ermittle, wie viele Pfennige Helene Behrens am Vorabend ihrer Deportation jedem Kind einer befreundeten Familie gab?
B = Die einstellige Quersumme des Geburtsjahres von Helene Behrens subtrahiert mit 7 führt dich zu B.
C = Addiere die Ziffern des Jahrhunderts, in welchem Helene Behrens geboren wurde und subtrahiere davon die Quersumme der Anzahl der Buchstaben in der vierten Reihe des ihr gewidmeten Stolpersteins, dann erhältst du C.
D = Die Anzahl der Fragezeichen auf Helene Behrens Stolperstein ergibt D.
E = Für E ermittle die einstellige Quersumme des Jahres in der vierten Reihe ihres Stolpersteins.
F = Für F addiere die Ziffer ihres Geburtsmonats mit der Anzahl der Buchstaben in der dritten Reihe des ihr gewidmeten Stolpersteins.
Bernhard Stern
geb. 22.01.1900 in Winsen, verheiratet seit 1935
gest. 1941 in Riga
Elsa Stern
geb. 1911 / Mädchenname Winkel
gest. 1943 in Auschwitz
Bernhard Stern war der Sohn von Levi Stern und seiner Frau Regine, geb. Hausmann. Diese führten seit 1893 ein Textilgeschäft. Ihr Sohn besuchte eine höhere Schule in Winsen und anschließend die Handelsschule in Harburg. Er absolvierte eine dreijährige kaufmännische Lehre und nahm noch am ersten Weltkrieg teil.
Das Geschäft seines Vaters in der Bahnhofstraße führte er weiter, ließ es großzügig renovieren, verbreiterte die Schaufensterfront und beleuchtete mit Neonlicht.
„Das Spezialhaus für Herren – und Knabenbekleidung“ mit der „Spezialabteilung für Schuhwaren“ wurde von Winsenern gerne aufgesucht. Man ließ sich bei dem „Jud Stern“ für die Konfirmation einkleiden, kaufte dort auch die Kleidung als Hitlerjunge und die Uniformen der NSDAP.
Die Waren galten als gut und preiswert, und Stern hatte auch Verständnis für Ratenkauf. Er gab großzügige Spenden, auch bei Sammlungen der SA. Seine Kundschaft ließ sich von der Parole „Kauft nicht bei Juden“ kaum beeinflussen.
Als am 01.04.1933 zum Boykott aufgerufen wurde und SA-Posten Kunden fotografieren sollten, ließ Stern sie den Weg durch den Garten und den Hintereingang benutzen.
Stern war ein freundlicher, allseits geachteter Mann, mit anderen Winsenern stand er im freundschaftlichen Kontakt. Er war integriert und beliebt in der Stadt. Von dem Gefühl der Zugehörigkeit ließ er sich durch seine Schwester nicht abbringen. Sie war bereits nach Brasilien emigriert und riet ihm dringend, Winsen ebenfalls zu verlassen. Erst als das Geschäft in der Nacht vom 08. zum 09. November 1938 schwer demoliert wurde, muss Stern den Entschluss gefasst haben auszuwandern. Das Geschäft wurde geschlossen, das Warenlager musste verkauft werden. Der Erlös betrug 32000 Reichsmark, das war ein Drittel des tatsächlichen Werts. Auch das Haus wollte er verkaufen. Im Frühjahr 1939 war der Kaufvertrag bereits aufgesetzt, wurde aber von der Behörde nicht genehmigt. Damit war die Möglichkeit, in letzter Minute zu emigrieren, vereitelt. Sterns mussten ihr Haus verlassen und wohnten bei Sara Horwitz. Bernhard Stern wurde zur Zwangsarbeit in Lüneburg verpflichtet. 1941 wurde das Ehepaar auch deportiert. Es ist überliefert, dass Elsa Stern, Tochter eines jüdischen und eines nicht jüdischen Elternteils, noch nicht verhaftet werden sollte. Sie ist aber an der Seite ihres Mannes geblieben mit der Begründung, sie habe mit ihm gute Zeiten erlebt und wolle sich in schlechten nicht von ihm trennen.
N 53° 21.GHI E 10° 12.JKL
G = Addiere die Ziffern in der vierten Reihe des Elsa Stern gewidmeten Stolpersteins und dividiere das Ergebnis mit der Anzahl der Buchstaben in selbiger Reihe. Diese Ziffer ist G.
H = Finde heraus, in der wievielten Reihe Elsa Sterns Geburtsname zu finden ist und du hast H ermittelt.
I = Subtrahiere das Jahr ihrer Deportation vom Jahr ihrer Ermordung. Diese Ziffer ist I.
J = Die Anzahl der Fragezeichen auf dem Bernhard Stern gewidmeten Stolperstein ergeben J.
K = In welcher Reihe von Bernhard Steins Stolperstein ist sein Geburtsjahr vermerkt? Diese Zahl addiere mit der Anzahl der Buchstaben seines Sterbeortes und du erhältst K.
L = Für L musst du die zweite und vierte Ziffer seines Hochzeitsjahres addieren und dann durch die Anzahl der Buchstaben in der dritten Reihe seines ihm gewidmeten Stolpersteins dividieren.
Sara Horwitz
geb. 17.12.1886 in Alpen/ Kreis Mörs / Mädchenname Meyer
gest. am 25.03.1956 in Winsen
Sara Horwitz war die dritte Frau des wohlhabenden Viehhändlers Gustav Horwitz (geb. 1861, gest. 1932). Er konnte seiner Tochter Grundstücke an der Bürgerweide vererben, die sie 1935 der Stadt verkaufte. Heute stehen auf dem 12.000 m2 Schulen.
Sara Horwitz war eine kleine Frau, 151 cm groß. Als sie 1945 als einzige Winsenerin das Konzentrationslager verlassen konnte, wog sie noch 33 kg. Sie war an Knochenerweichung erkrankt und kaum noch lebensfähig. Nach einjähriger Pflege durch die Jüdische Gemeinde in Hamburg war es Sara Horwitz wieder möglich, in ihr Haus nach Winsen zurückzukehren. Sie fand es leer ausgeräumt vor. Bis 1949 musste sie mit einer monatlichen Rente von 49,50 Mark auskommen. Im August 1949 beschied der Sonderhilfsausschuss des Kreises für Verfolgte der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft über den gestellten Rentenantrag. Es wurden ihr 140 Mark pro Monat zugebilligt. Ein weiterer Antrag auf Gewährung einer Pflegezulage, den der Amtsarzt befürwortet hatte, wurde mit der Begründung abgelehnt, „körperliche Hilflosigkeit als Folge des durch Lagerhaft erlittenen Personenschadens“ liege nicht vor. Es ist nicht mehr nachzuvollziehen, wie Arzt- und Behandlungskosten beglichen werden konnten. Als Sara Horwitz am 25. März 1956 starb, war ihre Beerdigung die letzte auf dem jüdischen Friedhof in Winsen.
N 53° 21.MNO E 10° 12.PQR
M = Die Anzahl der Buchstaben in der dritten Reihe des Sara Horwitz gewidmeten Stolpersteins ergibt M.
N = Für N musst du die Anzahl der Punkte in der vierten Reihe des Stolpersteins herausfinden.
O = Ermittle die einstellige Quersumme des Jahres, in dem Sara Horwitz deportiert wurde und dividiere das Ergebnis mit der Anzahl der Buchstaben in der vierten Reihe ihres Stolpersteins, dann erhältst du O.
P = Die Anzahl der Buchstaben ihres Vornamens ergibt P.
Q = Um Q zu erhalten musst du herausfinden, in welcher Reihe des ihr gewidmeten Stolpersteins das Jahr ihrer Deportation steht.
R = Finde die Anzahl des Buchstaben T auf dem Stolperstein heraus und teile die Summe durch die Nummer des Weltkrieges, in welchem der Holocaust stattfand.
Amalie Bernstein
geb. am 14.11.1866 in Bigge/Westfalen
gest. vermutlich am 15.05.1944 in Theresienstadt
Amalie Bernstein ist am 04. April 1943 mit 77 Jahren von Winsen deportiert worden.
Man weiß sehr wenig von ihr. Sie hatte mit ihrem Mann zurückgezogen gelebt. Sie galten als vornehm reserviert und politisch konservativ.
Ihr Ehemann Adolf, ein gebürtiger Winsener, betrieb eine Schlachterei und handelte mit Häuten und Fellen. Er sang in der Liedertafel und Kantorei, ehe er 1933 aus den Vereinen ausgeschlossen wurde. Er starb 1938. Auch der Sohn Alfred war 1937 verstorben. Er war während des Ersten Weltkrieges in Russland an Tuberkulose erkrankt und nie davon genesen, konnte aber bis 1935 in der Lüneburger Straße einen Viehhandel betreiben.
Amalie Bernstein und ihre 75 jährige Freundin Sara Horwitz wurden noch bis zum 05. Mai 1943 in Hamburg in der Beneckerstraße 6 in ein Sammellager eingewiesen, ehe sie ins KZ Theresienstadt deportiert wurde.
N 53° 21.STU E 10° 12.VWX
S = Ermittle die Anzahl der Buchstaben in der zweiten UND dritten Reihe des Amalie Bernsteins gewidmeten Stolpersteins und dividiere für S das Erbebnis durch 3.
T = Für T finde das Jahr der Ermordung Amalie Bernsteins heraus und addiere die letzten zwei Ziffern. Vom Ergebnis subtrahiere die Anzahl ihrer Kinder.
U = In welchem Lebensjahr befand sich Amalie Bernstein zum Zeitpunkt ihrer Ermordung? Ermittle daraus die einstellige Quersumme und subtrahiere davon die einstellige Quersumme ihres Geburtsjahres. Das Ergebnis ist U.
V = Für V zähle die Buchstaben in der ersten Reihe des Amalie Berstein gewidmeten Stolpersteins und multipliziere das Ergebnis mit Null.
W = Ermittle die Anzahl des Buchstaben R in ihrem Geburtsnamen und subtrahiere davon die Anzahl der Buchstaben in der vierten Reihe ihres Stolpersteins. Damit hast du den Wert für W gefunden.
X = Für X errechne die einstellige Quersumme vom Jahr ihrer Ermordung und subtrahiere davon die Anzahl der Punkte auf dem ihr gewidmeten Stolperstein.
Emma Horwitz
geb. am 18.10.1891 / Mädchenname Stütze
Ursula Horwitz
geb. 15.03.1924
Werner Horwitz
geb. 03.07.1927
Gerd Horwitz
geb. 09.01.1929 – überlebte den Holocaust
Emma Horwitz hat im Ersten Weltkrieg freiwillig Verwundete gepflegt. Später hat sie geheiratet und drei Kinder geboren. Ihr Mann soll psychisch krank gewesen sein. Er hat sich auf dem Dachboden erhängt. Die Witwe lebte zurückgezogen in Armut. Winsener Bürger unterstützten sie mit Essen. Ein ehemaliger Mitschüler erinnerte sich, dass er die Kinder nie auf der Straße hat spielen sehen. Ab November 1938 durften sie auch nicht mehr öffentliche Schulen besuchen. Jüdische Kinder mussten ausgesondert an jüdischen Schulen unterrichtet werden. Dazu fuhren die drei Jugendlichen nach Lüneburg.
Deportiert wurde die Familie am 03. Dezember 1941 nach Riga.
FINAL:
N 53° 21. abc O 10° 11. def
a = Um a zu erhalten finde die Anzahl der Reihen auf dem Helene Behrens gewidmeten Stolperstein heraus und addiere dazu die Anzahl der Punkte auf dem Elsa Sterns gewidmeten Stolperstein.
b = Für b recherchiere die Lage von Bernhard Sterns Stolperstein, wenn du direkt davor stehst. Links = 15, Rechts = 9. Subtrahiere dann vom entsprechenden Wert die Anzahl der Reihen auf dem Emma Horwitz gewidmeten Stolperstein.
c = In welcher Reihe des Werner Horwitz gewidmeten Stolpersteins ist der Ort, an welchen er deportiert wurde, vermerkt? Die Ziffer steht für c.
d = In der 5. Reihe des Elsa Stern gewidmeten Stolperstein stehen 4 Ziffern. Bilde daraus die einstellige Quersumme und addiere dazu die Anzahl des Buchstaben J auf dem Ursula Horwitz gewidmeten Stolperstein.
e = Wie oft findet man die Ziffer 9 auf dem Gerd Horwitz gewidmeten Stolperstein? Das Ergebnis ergibt e.
f = Für f finde heraus, wie viele Mitglieder der Familie Horwitz den Holocaust überlebten.
Übernahme der Texte mit freundlicher Genehmigung des Museum im Marstall Winsen/Luhe, Schlossplatz 11
Literatur: Die Spuren jüdischen Lebens in Winsen sind sehr gering. Die meisten Informationen entstammen dem Aufsatz von Günter Könke: Von der Ausgrenzung zur Vernichtung. Die jüdischen Bürger im Landkreis, in „Der Landkreis Harburg 1918-1949“; hrsg. Von Dirk Stegmann, Christians Verlag 1994
Weiterhin genutzt: die vierteilige Folge zum Schicksal der Winsener Juden während der Zeit des Nationalsozialismus von Thomas Wolfes aus dem Jahre 1996, in „Marsch und Heide“, Wochenendbeilage des Winsener Anzeigers.
Ergänzend wurden einige Aussagen von Winsener Bürgern und die Pressemitteilung der Stadt Winsen vom 20. Februar 2009 herangezogen.
Ganz großen Dank an Mathi80, Cerpius und Thomas0904 für ihre tatkräftige Hilfe. Jungs, ohne euch gäbe es diesen Cache nicht!
WICHTIG!
Bitte verhaltet euch am Final unauffällig. Privatgelände muss zu keiner Zeit betreten werden und es muss auch nichts mit Werkzeugen geöffnet werden. Die unmittelbaren Anwohner sind informiert, wir würden uns daher sehr freuen, wenn ihr den Wildschwein-Modus abschalten würdet. Legt den Cache wieder sorgsam und gut getarnt in seinen Behälter zurück, damit auch andere Cacher ihre Freude daran haben. Wir wünschen euch allen viel Spaß!
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